Glaubenssätze

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.

Glaubenssätze sind tief verankerte Überzeugungen oder Annahmen, die eine Person über sich selbst, andere Menschen oder die Welt im Allgemeinen hat. Diese Überzeugungen beeinflussen maßgeblich das Denken, Fühlen und Handeln einer Person. Im therapeutischen Setting können Glaubenssätze sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf das Wohlbefinden und Verhalten haben.

Hier sind einige Beispiele für Glaubenssätze:

  1. Negativ: „Ich bin es nicht wert, geliebt zu werden.“
  2. Positiv: „Ich habe die Fähigkeiten, Herausforderungen zu bewältigen.“

In der Therapie geht es oft darum, negative oder schädliche Glaubenssätze zu erkennen, zu verstehen und gegebenenfalls zu verändern. Hier sind einige Ansätze, wie man Glaubenssätze im therapeutischen Setting verändern kann:

  1. Bewusstmachung: Die erste Schritte bestehen darin, sich der eigenen Glaubenssätze bewusst zu werden. Der Therapeut hilft dem Klienten, diese Überzeugungen zu identifizieren und deren Einfluss auf das Verhalten und die Emotionen zu verstehen.
  2. Hinterfragung: Ein wichtiger Bestandteil der Veränderung von Glaubenssätzen ist die Hinterfragung ihrer Gültigkeit. Der Therapeut ermutigt den Klienten dazu, die Beweise für und gegen einen bestimmten Glaubenssatz zu untersuchen und alternative Perspektiven zu betrachten.
  3. Kognitive Umstrukturierung: Dieser Ansatz zielt darauf ab, negative oder irrationale Glaubenssätze zu identifizieren und durch realistischere und unterstützendere Überzeugungen zu ersetzen. Dies kann durch die bewusste Veränderung von negativen Gedankenmustern und die Einführung positiver Affirmationen erfolgen.
  4. Erfahrungen und Beweise sammeln: Der Therapeut ermutigt den Klienten, positive Erfahrungen zu suchen und zu reflektieren, die den negativen Glaubenssatz in Frage stellen. Diese positiven Erfahrungen können dazu beitragen, neue Überzeugungen zu stärken.
  5. Verhaltensexperimente: Der Klient kann durch das Testen neuer Verhaltensweisen und Denkmuster positive Erfahrungen sammeln, die dazu beitragen, bestehende Glaubenssätze herauszufordern und zu verändern.
  6. Achtsamkeit: Achtsamkeitspraktiken können dazu beitragen, das Bewusstsein für negative Glaubenssätze zu schärfen und den Klienten zu unterstützen, diese ohne Urteil zu betrachten. Dies ermöglicht einen Abstand zu den automatischen Gedanken und erleichtert deren Veränderung.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Veränderung von Glaubenssätzen oft Zeit und kontinuierliche Anstrengung erfordert. Die Zusammenarbeit zwischen Therapeut und Klient ist entscheidend, um einen unterstützenden Raum für die Erkundung, Reflexion und Umgestaltung von Glaubenssätzen zu schaffen.