Wie sieht Hypnose aus und wie fühlt sich diese an?
Jeder hat schon einmal tranceähnliche Zustände erlebt, wie z.B. Sie haben bei langen Autobahnfahrten festgestellt, dass Sie plötzlich an einem ganz bestimmten Punkt oder gar an der Ausfahrt angekommen sind ohne sich dessen wirklich bewusst gewesen zu sein.
Trotz dieser vermeintlichen Abwesenheit haben Sie den Verkehr beobachtet, die Gänge hoch- oder runtergeschaltet und haben vielleicht auch die Spur gewechselt. Ähnlich wie in den beschriebenen Situationen verhält es sich in der Trance. Sie sind wach, ansprechbar, reaktionsfähig, hören alles, sind vielleicht etwas ruhiger und entspannter als sonst und verfügen weiterhin über Ihren eigenen Willen.
Wie sieht so eine Hypnosesitzung eigentlich aus?
Hypnose im therapeutischen Setting ist eine Technik, die angewendet wird, um Veränderungen im Verhalten, den Gedanken oder den emotionalen Zuständen einer Person herbeizuführen. Es ist wichtig zu betonen, dass Hypnose keine magische Kontrolle über den Geist darstellt, sondern vielmehr eine kooperative Zustandsänderung zwischen Therapeut und Klient.
Hier sind einige grundlegende Schritte und Prinzipien, wie Hypnose im therapeutischen Kontext funktioniert:
1. **Vorbereitung:** Prozess der Hypnose wird erklärt, mögliche Missverständnisse werden besprochen und der Therapeut stellt sicher, dass der Klient sich wohl und sicher fühlt. Die Bereitschaft des Klienten zur Zusammenarbeit ist entscheidend für den Erfolg der Hypnose.
2. **Entspannung:** In der Regel beginnt die Hypnose mit einer Entspannungsübung. Der Klient wird dazu angeleitet, sich zu entspannen, tief zu atmen und sich auf positive Gedanken oder Bilder zu konzentrieren. Dies hilft, den Geist zu beruhigen und einen Zustand erhöhter Aufmerksamkeit zu erreichen.
3. **Induktion:** Der Therapeut führt den Klienten durch eine Induktionsphase, bei der Techniken wie langsames Sprechen, suggestive Sprache oder Visualisierung verwendet werden, um den Geist weiter zu beruhigen und den Fokus zu intensivieren. Dieser Zustand wird oft als Trance bezeichnet.
4. **Vertiefung:** Nach der Induktion wird die Trance vertieft. Man erreicht einen Zustand tiefer Entspannung und erhöhter Aufmerksamkeit. Dieser Zustand ermöglicht einen direkteren Zugang zum Unterbewusstsein.
5. **Arbeit im Unterbewusstsein:** In diesem Stadium kann der Therapeut auf das Unterbewusstsein des Klienten zugreifen, um positive Veränderungen herbeizuführen. Dies kann durch Suggestionen, Visualisierungen oder das Erkunden von tiefer liegenden Ursachen von Problemen geschehen.
6. **Posthypnotische Suggestionen:** Der Therapeut gibt dem Klienten während der Hypnose spezifische Anweisungen oder Suggestionen, die nach dem Ende der Hypnosesitzung weiter wirken sollen. Diese werden als posthypnotische Suggestionen bezeichnet.
7. **Rückkehr zur Normalität:** Die Hypnosesitzung endet mit einer schrittweisen Rückkehr zur normalen Wachheit. Der Klient wird aus der Trance herausgeführt und kann sich an alles erinnern, was während der Hypnose geschehen ist.
Es ist wichtig zu beachten, dass Hypnose nicht für jeden geeignet ist und dass eine erfolgreiche Anwendung von verschiedenen Faktoren abhängt, darunter die Bereitschaft der Person, die Fähigkeiten des Therapeuten und die Art des zu behandelnden Problems..
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.