Was Sie zusätzlich noch tun können:
Erstellen Sie eine TMS-Liste, diese wird Ihnen helfen, zu verstehen, welche Aspekte aus Ihrer Vergangenheit, der Gegenwart sowie welcher Anteil Ihrer Charaktereigenschaft dazu beiträgt, dass Sie unter Ihren Schmerzen leiden.
TMS-LISTE – „eine Übung“
Traumatische Erlebnisse aus der Vergangenheit
Erinnern Sie sich an 10 Erlebnisse aus Ihrer Kindheit, die Ihnen zeigen, dass bestimmte Bedürfnisse damals unerfüllt blieben. Es können kleine Ereignisse sein oder größere, die Sie als traumatisch in Erinnerung haben. Notieren Sie diese Erlebnisse und geben Sie Ihr jeweiliges Alter an. Nun „schlüpfen Sie in die Schuhe des Kindes, das Sie damals waren“ – also Ihr inneres Kind – und betrachten Sie die Situation mit der Unschuld und Unmittelbarkeit eines Kindes, aber auch mit einer gewissen Distanz. Versetzen Sie sich mit all Ihren Sinnen in das Geschehen: Was fühlen Sie? Welche Bilder kommen Ihnen? Was hören Sie? Gibt es einen Geruch? Welche Emotionen tauchen auf? Und wo in Ihrem Körper spüren Sie diese Gefühle?
Diese Übung soll nicht bloß „Schreibarbeit“ sein – es geht um das emotionale Erleben.
Geben Sie Ihren Gefühlen Raum und lassen Sie sie zu. Vielleicht konzentrieren Sie sich pro Woche auf ein bis zwei Ereignisse, um nicht zu überfordern.
Schließen Sie die Übung ab, indem Sie aus Sicht des Kindes nach einer Lösung suchen. Wie könnte eine Lösung aussehen? Wer oder was könnte dem Kind helfen? Was könnten Sie selbst heute für dieses Kind tun? Lassen Sie dabei der kindlichen Kreativität freien Lauf und schreiben Sie alles auf, was Ihnen in den Sinn kommt.
Während Sie die Lösung / Lösungen aufgeschrieben haben, möchte ich Sie bitten, dass Sie einen tiefen Atemzug nehmen. Nun stellen Sie sich vor, wie Ihrem inneren Kind in diesem Moment geholfen wird – so, als würde es gerade jetzt geschehen. Sehen Sie Ihr inneres Kind vor sich, in jener Situation aus der Vergangenheit. Gehen Sie behutsam auf es zu, und spüren Sie, wie es Sie wahrnimmt. In diesem Augenblick wissen Sie, dass Sie genau das sind, was es braucht.
Nehmen Sie Ihr inneres Kind in den Arm und lassen Sie es wissen, dass es nun sicher ist – dass Sie es sehen, wertschätzen und lieben. Sagen Sie ihm in Gedanken, dass es ab jetzt immer einen Erwachsenen an seiner Seite hat, dass es nie wieder allein ist. Spüren Sie die Verbindung zwischen Ihnen und Ihrem inneren Kind, und lassen Sie dieses Gefühl in Ihnen wachsen. Lassen Sie es in jede Zelle Ihres Körpers strömen, in jeden Winkel Ihres Herzens.
Bleiben Sie noch einen Moment in dieser Verbindung… Lassen Sie mit jedem Atemzug diese heilende Geborgenheit tief in sich einfließen. Wenn Sie bereit sind, nehmen Sie einen tiefen Atemzug und kehren sanft in den Raum zurück.
Ereignisse und Stressfaktoren aus der Gegenwart
Finden Sie bitte 10 Ereignisse aus dem Hier und Jetzt, welche bei Ihnen für Stress sorgen und schreiben Sie diese auf. (Bitte gehen Sie mit all Ihren Sinnen in diese Ereignisse. Stellen Sie sich die Fragen: Was empfinden Sie? Welche Bilder sehen Sie? Was hören Sie? Welche Emotionen kommen bei Ihnen auf? Wo – in Ihrem Körper – spüren Sie diese Gefühle?)
Setzen Sie sich bitte mit Ihren Gefühlen auseinander! (Vielleicht nehmen Sie sich 1-2 Ereignisse pro Woche vor)
Und auch hier schließen Sie die Übung damit ab, dass Sie für jedes Ereignis Lösungen finden. Das sollten kleine Ziele sein, Etappenziele, die realistisch sind.
Auch hier haben Sie die Möglichkeit, daraus eine Visualisierungsübung zu machen, indem Sie sich vorstellen, dass Sie die kleinen Ziele / Etappenziele umgesetzt haben. Wie fühlt sich die Veränderung für Sie an? Gehen Sie mit all Ihren Sinnen in diese Übung.
Charaktereigenschaften
Sind Sie ein Perfektionist, eine Perfektionistin, jemand, der/die immer „nur Gutes tun möchte“, ein Jurist, eine Juristin, ein Stoiker, eine Stoikerin, jemand, der/die gehemmt wird von Angst, leiden Sie unter einem niedrigen Selbstwert oder sind Sie schnell aggressiv, neigen Sie zur Abhängigkeit?
TAGEBUCH
Führen Sie ein Tagebuch um Ihre unterdrückten Gefühle aufzudecken und wählen Sie einen Punkt aus Ihrer Liste „Traumatische Ereignisse aus der Vergangenheit“. Schreiben Sie darüber, wie Sie sich gefühlt haben, wie alt Sie waren, als das Ereignis stattfand. Schreiben Sie alles auf, was Ihnen in den Sinn kommt, Sie brauchen dafür nicht mehr als 15-20 Minuten aufwenden.
Dieses Tagebuch sollten Sie regelmäßig führen, setzen Sie sich mit den Gefühlen auseinander, welche dabei aufkommen, akzeptieren Sie diese.
DANKBARKEITS-TAGEBUCH
Ein Dankbarkeitstagebuch hilft dabei, täglich positive Erlebnisse bewusst wahrzunehmen und zu schätzen. Idealerweise nimmt man sich jeden Abend ein paar Minuten Zeit, um mindestens drei Dinge aufzuschreiben, für die man dankbar ist – das können große Ereignisse oder kleine Momente sein, wie ein nettes Gespräch, ein sonniger Tag oder eine gelöste Herausforderung. Der Fokus liegt darauf, regelmäßig das Positive zu reflektieren und den eigenen Blickwinkel auf das Gute im Alltag zu lenken. Durch diese Gewohnheit kann sich die innere Haltung langfristig in Richtung Optimismus und Zufriedenheit entwickeln.
BRIEF
Schreiben Sie einen Brief, an eine Person oder an Ihre Charaktereigenschaft (der Fokus kann in der Vergangenheit, oder im Hier und Jetzt liegen), ohne diesen jedoch abzuschicken. Sie sollten die Gefühle, die dabei entstehen nicht ignorieren, sondern sich diesen stellen.
Schreiben Sie einen Brief an denjenigen/diejenige, der/die dazu beiträgt, dass Sie sich heutzutage gestresst fühlen. Das kann vielleicht Ihr(e) Vorgesetzter/Vorgesetzte, ein Familienmitglied oder ein guter Freund oder eine gute Freundin sein. Diesen Brief werden Sie bitte nicht abschicken. Auch hier werden Sie mit Gefühlen konfrontiert, die man erhören sollte.
Für mehr Informationen und weitere Aufgaben (auf ENGLISCH) besuchen Sie bitte die Homepage: