ADS steht für „Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom“
und ADHS bedeutet
„Aufmersamkeits-Defizit Hyperaktivitätsstörung“.
Die Kernsymptome sind Unaufmerksamkeit (Flüchtigkeitsfehler, Probleme mit der Aufmerksamkeit, beendet seine Arbeiten nicht, verliert Gegenstände, ablenkbar, vergesslich), Impulsivität (Platzt mit Antworten raus, bevor die Frage zu Ende gestellt wurde, kann schwer warten, bis er/sie an der Reihe ist, stört andere häufig) und Hyperaktivität (zappelt häufig rum, rutscht auf dem Stuhl umher, steht immer wieder auf, klettert exzessiv herum, fühlt sich getrieben, redet häufig und viel). Die Entstehung von AD(H)S ist multifaktoriell bedingt.
Positive Eigenschaften
Kreativität, Phantasie, Sensibilität, Natur-Tierlieb, Gutmütigkeit, Gerechtigkeitssinn, Begeisterungsfähig für Neues, gute Beobachtungsgabe, guter Orientierungssinn, Stehaufmännchen, starker Wille, Humor
Der Alltag mit Kindern, die untrer AD(H)S leiden, gestaltet sich nicht einfach und führt oftmals zu Stresssituationen innerhalb der Familie. Kinder und Eltern gleichermaßen leiden unter der Situation und fühlen sich unverstanden, überfordert und verletzt. Eltern probieren immer neue Erziehungstechniken aus, in der Hoffnung, das alltägliche Zusammenleben in den Griff zu bekommen.
Typische Konflikte im Alltag
Einfache Dinge, wie Zähne putzen, Schuhe anziehen, Schultasche herrichten, Hausaufgaben machen, Termine einhalten werden oftmals gar nicht durchgeführt oder dauern schier endlos. Ständige Ermahungen der Eltern wie „zieh endlich deine Jacke an, pack deine Schultasche, du musst zur Schule“ fruchten oftmals nicht und die Vorlaufzeit, um die Tätigkeiten rechtzeitig zu bewältigen, ist unendlich lang.
Das abendliche Ritual vor dem Zubettgehen zieht sich hin. Dem Kind fallen noch ganz viele Dinge ein, die es plötzlich noch tun muss: Etwas trinken, etwas erzählen, auf die Toilette gehen…Natürlich gibt es solche Szenen in jeder Familie, aber bei einem AD(H)S Kind sind sie die Regel und wiederholen sich täglich. Eltern verzweifeln daran, dass ihr Kind nicht lernt, geregelte Gewohnheiten zu entwickeln.
Auch Regeln scheinen meist Widerstand zu erzeugen, Kinder, die unter AD(H)S leiden, können ihr impulsives Verhalten nur schwer kontrollieren. Sie neigen dazu, laut zu sein, frech und fordernd. Verbote werden nicht akzeptiert und umgangen, heftige Wutanfälle führen sogar dazu, dass Gegenstände kaputt gemacht werden. Wünsche werden häufig quängelig und jammernd vorgebracht und etliche Eltern erfüllen diese „um des lieben Friedens Willen“.
Hausaufgaben bleiben unerledigt, dauern viel zu lange, bis sie gemacht werden, enden in Geschrei, Tobsuchtsanfällen und Weinen. Viel lieber spielen sie mit ihrem Computer, schauen Fern und, wenn ihnen Grenzen gesetzt werden, reagieren sie zornig.
Solche Situationen treten häufig in Familien auf, in welchen ein Kind unter AD(H)S leidet. Wenn man von AD(H)S spricht, dann meint man damit eine neurophysiologische Störung, welche es den Betroffenen erschwert, die Zeit einzuteilen, die Aufmerksamkeit zu richten, konzentriert zu sein, Handlungen und deren Folgen voraus zu planen. Sie nehmen sich, ihre Umwelt anders war, als Menschen, die nicht an dieser Störung leiden.